Zusammenfassung des Votums des Beirats vom 24.05.2022 zum Mobilitätskonzept der Stadt Detmold

In seinem Votum begrüßt der Beirat grundsätzlich die Aufstellung eines Leitbilds Mobilität mit den wesentlichen Elementen zur Erstellung eines nachfolgend vorgesehenen Masterplans Mobilität.
Zugleich hält der Beirat einige Modifizierungen bei der Endfassung des Leitbilds für notwendig.

So sollte man angesichts der demographischen Entwicklung der Bevölkerung Detmolds den Senioren, und insbesondere den Behinderten innerhalb dieser Gruppe, eine vorrangige Betrachtung zukommen lassen.
Die im Leitbild der Maxime vorgetragene "gleichberechtigte Teilhabe aller Verkehrsteilnehmer" gilt es also insoweit zu überdenken.
Kritisch beleuchtet wird ferner die Überbetonung des Fahrradverkehrs und die schon aus den bekannten topographischen Gegebenheiten Detmolds kaum konfliktfrei gestaltbare gemeinsame Nutzung von Rad/Fußwegen im Zuge der gewünschten Umstellung auf Lastenfahrräder und Zulassung von E-Rollern in großer Stückzahl.
Die Fußgängerzone sollte schwerpunktmäßig allein den Fußgängern, vor allem an den Markttagen und Sonntagen, gehören.

Den ÖPNV betreffend stellt der Beirat eine bessere Taktung, häufigere Einsätze in den Abendstunden und die Verwendung kleinerer Fahrzeuge (z.B. Minibusse) vor, wobei besonders die Ortsteile und darüberhinausgehende Ziele durch eine bessere Vernetzung mit dem Kreis Lippe und den Bahnbetreibern höheren Stellenwert erhalten sollen.
Damit könnte überdies die Identifikation der Bürger mit "Ihrer" Stadt signifikant verbessert werden.

Generell gibt der Beirat zu bedenken, dass Konzepte und Masterpläne zwar sinnvoll seien, aber in aller Regel wegen des hohen Zeitbedarfs dem Interessen von Senioren, denen die Zeit davonläuft, nur bedingt gerecht werden können.
Der gegenwärtigen Sinnhaftigkeit solcher umfassenden politisch - administrativen Entwürfe stellen Beirat das Bedenken entgegen, zukünftige Erwartungen und Vorstellungen angesichts der weltweiten Krisen, erwartbaren Verwerfungen und finanziellen Ungewissheiten nicht zu hoch anzusetzen, gegebenenfalls die Ausgestaltung der Mobilität in Detmold nicht als "Paketlösung Masterplan", sondern schrittweise in überschaubaren situationsangepassten Zeitläufen zu verwirklichen.