Klimaschutzkonzept der Stadt Detmold
Teil 1: Bestandsaufnahme und Trendanalyse
Kommunen haben große Bedeutung bei der praktischen Umsetzung der Energie- und CO2-Reduktionsziele. In Teil 1 des Detmolder Klimaschutzkonzepts wurde deshalb untersucht, ob die tatsächliche Entwicklung in Detmold den globalen Zielvorgaben entspricht:
Dabei orientiert sich die Stadt an den Klimaschutzzielen der Bundesregierung, die am 5.12.2007 vom Bundeskabinett verabschiedet wurden:
- Reduktion der CO2-Emissionen zwischen 1990 und 2020 um 40 %,
- Anteil der Kraft-Wärme-Kopplung an der Stromproduktion mindestens 25 % und
- Anteil der regenerativen Energien an der Deckung des Strombedarfs 25-30 %.
- regenerative Energien sollen 14 % zur Deckung des Wärmebedarfs beitragen.
Ausweislich der erhobenen Daten und Annahmen haben sich zwischen 1990 und 2006 die absoluten CO2-Emissionen in Detmold um 1,4 % erhöht (Biomassen ausklammert).
Im selben Zeitraum hat allerdings auch die Bevölkerung Detmolds relativ zu Gesamtdeutschland um 14,5 % zugenommen, so dass migrationsbereinigt eine Reduzierung der pro Kopf- Emissionen an CO2 von 11,5 % erreicht wurde. Das Zwischenziel einer Verringerung der CO2-Emissionen um 21,3 % zwischen 1990 und 2006 wurde dennoch weit verfehlt. Um das Ziel einer 40 % Reduktion der CO2-Emissionen in Detmold bis 2020 zu erreichen, sind deutlich erhöhte Anstrengungen erforderlich.
Hier finden Sie Teil 1 des Detmolder Klimaschutzkonzepts:
Klimaschutzkonzept der Stadt Detmold
Teil 2: Potenziale und Maßnahmen

Im zweiten Teil wurden in Detmold bestehende technische Potenziale zur weiteren Reduzierung der CO2-Emissionen ermittelt und Maßnahmen zu deren Umsetzung erarbeitet.
Die Detmolder CO2-Emissionen entstammen 2006 zu etwa 45 % dem Sektor Gebäudeheizung, zu etwa 30 % dem Sektor Verkehr und zu etwa 25 % dem Sektor Stromverbrauch.
Berücksichtigt man, dass auch ein Großteil des Stromverbrauchs in Gebäuden stattfindet, wird deutlich, dass der Gebäudesektor insgesamt für mehr als 50 % der Emissionen verantwortlich ist.
Die wichtigsten Handlungsfelder für die angestrebte CO2-Einsparung sind deshalb:
- die Erhöhung der Energieeffizienz von Gebäuden.
- die stärkere Verwendung CO2-armer Energieträger für die Wärme- und Stromversorgung.
- die Verkehrspolitik, indem über klimapolitisch gewünschtes Mobilitätsverhalten aufgeklärt und innerhalb der Stadt die Nutzung emissionsarmer Verkehrsmittel gefördert und angeregt wird.
Bei allen drei Themengebieten spielen dabei drei parallele Handlungsebenen eine Rolle:
- das eigene vorbildliche Handeln von Stadt und Stadtwerken
- die planerisch-rechtliche Einflussnahme der Stadt auf die Handlungsspielräume Dritter und
- die Motivation von Bewohnern und Akteuren durch noch stärkere Aufklärung und Beratung.
Hier finden Sie Teil 2 des Detmolder Klimaschutzkonzepts:
Klimaschutzteilkonzept
Klimaschutz in eigenen Liegenschaften
In den Jahren 2011 und 2012 wurde ein über die BMU-Klimaschutzinitiative gefördertes Klimaschutzteilkonzept für kommunale Gebäude erstellt. Es besteht aus zwei Bausteinen.
Baustein 1 – Klimaschutz-Management
Dieser Baustein befasst sich mit der Erfassung des Ist-Zustandes sowie der kontinuierlichen Überprüfung der CO2-Emissionen und der Energiekosten in den kommunalen Liegenschaften. Die Inhalte betreffen die Basisdatenerhebung und -bewertung, die Entwicklung eines Organisationskonzeptes und die Einrichtung eines Controllingkonzeptes für insgesamt 42 städtisch genutzte Gebäude.
Download des 1. Bausteins:
Klimaschutz-Management für kommunale Gebäude
Baustein 2 – Gebäudebewertung
Die Gebäudebewertungen geben einen Überblick über den Zustand der Gebäude, machen deutlich, bei welchen Liegenschaften dringender Handlungsbedarf besteht, und enthalten eine Schätzung der Investitionskosten. Daraus wird eine Prioritätenliste abgeleitet, welche Klimaschutzmaßnahmen technisch und wirtschaftlich am effektivsten umzusetzen sind. Gegenstand der Untersuchung waren insgesamt 31 Gebäude.
Die sich aus der Untersuchung ergebenden Einsparpotentiale würden, wenn sie alle umgesetzt würden, zu einer Verminderung des Energiebedarfs von jährlich 3,098 Mio. kWh führen. Dies würde eine Reduzierung der CO2-Emissionen von 1.083 Tonnen pro Jahr bedeuten. Die Energiekosten könnten um 260.416,- € sinken.
Download des 2. Bausteins:
Erweiterungen
Ergänzung und Erweiterung des Klimaschutzkonzepts
Das Klimaschutzkonzept wurde 2013 bis 2014 durch den Klimabeirat evaluiert und um weitere thematische Bereiche ergänzt.
Dazu gehören:
- Klimafreundliche Mobilität
- Anpassung an den Klimawandel
- Klimaschonender Konsum
Download der Weiterentwicklung 2014:
Klimaschutzteilkonzept Verkehr
Klimafreundliche Mobilität in Detmold
2013 - 2014 wurde ein Klimaschutzteilkonzept Verkehr mit Fördermitteln der nationalen Klimaschutzinitiative erstellt.
Insgesamt wurden 27 Maßnahmen in fünf Maßnahmenpaketen entwickelt, die die Mobilität in Detmold klimafreundlicher gestalten sollen und dem städtischen Ziel dienen, den Radverkehrsanteil im Modal Split in Detmold bis 2020 auf 15% zu erhöhen.
Download des Klimaschutzkonzepts Verkehr: