Der 27. Januar
Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus
Am 19. Januar 1996 hat Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar, den Jahrestag der Befreiung des Vernichtungs- und Konzentrationslagers Auschwitz, zum "Tag des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus" erklärt. Roman Herzog wollte, dass die Erinnerung an die Greueltaten des Nationalsozialismus nicht endet, sie soll auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen."Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken", so der damalige Bundespräsident in seiner historischen Rede vor dem deutschen Bundestag.
Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V. initiierte aufgrund der Erklärung des Bundespräsidenten eine erste öffentliche Gedenkfeier am 27. Januar 1996, bei der den 25 Detmolder Opfern, die in Auschwitz ermordet wurden, namentlich gedacht wurde. Pastor Peter Wagner als Initiator dieser Gedenkfeier wandte sich im September 1996 an die Stadt Detmold mit der Bitte, sich doch an den Vorbereitungen des Gedenktages 1997 zu beteiligen. Damit wurde der Grundstein für die Bildung einer Arbeitsgruppe gelegt, die seitdem die Organisation und inhaltliche Gestaltung des Gedenktages übernommen hat.
Mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik, der Verwaltung und ihrer Einrichtungen, der weiterführenden Schulen, sowie engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gesellschaft für christlich-jüdischen Zusammenarbeit, des Landesarchivs NRW in Detmold, des Landestheaters, des Landesmuseums und des Filmarchivs Lippe werden Jahr für Jahr Ideen und Vorschläge gesammelt und das Programm in enger Zusammenarbeit konzipiert. Insbesondere unter der Beteiligung von Schülerinnen und Schülern der verschiedenen Jahrgangsstufen aller Schulformen, unter der Beteiligung von Lehrerinnen und Lehrern und der Eltern, wurden in den vergangenen Jahren aufwendige Programme erarbeitet.
Mit diversen Ausstellungen, Filmbeiträgen oder Theateraufführungen, aber auch mit Zeitzeugengesprächen, Autorenlesungen und unterschiedlichen Dokumentationen wird nicht nur direkt am 27. Januar, sondern in ganzen Veranstaltungsreihen an die zahllosen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erinnert. Durch die Einbeziehung der Öffentlichkeit und gerade durch die besonders angesprochene Zielgruppe der Schülerinnen und Schüler stehen neben dem Erinnern und dem Betroffensein auch das Nichtvergessen des Vergangenen und die Mahnung, einer möglichen Wiederholung entgegenzuwirken.
Der 9. November 1938
Die Reichspogromnacht
Überall in Deutschland brannten in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 die Synagogen, überall wurden jüdische Geschäfte und Wohnungen zerstört und ausgeplündert. Abertausende jüdischer Deutscher wurden misshandelt, in Konzentrationslager verschleppt und ermordet. Auch in Detmold brannte die Synagoge aus und wurden Gräueltaten gegen jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger verübt.
Seit 1988 ist es gute Tradition, mit einer Feier am Gedenkstein für die 1907 eingeweihte Neue Synagoge in der Lortzingstzraße und am Platz der Alten Synagoge an die Detmolder NS-Opfer zu erinnern. Gemeinsam mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Lippe sowie der Katholischen und Evangelischen Jugend und der Stadt Detmold werden die Gedenkfeiern vorbereitet und organisiert.
Alle Informationen zur Gedenkveranstaltung am 9. November 2024 finden Sie hier:
Gemeinsames Erinnern & Gedenken
Gemeinsames Erinnern und Gedenken zum 9. November
Jugendliche gestalten zentrale Gedenkfeier mit – anschließender Empfang mit jiddischen Liedern und…
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