Bewegende Lesung mit Musik

 "Chob gesajn a Barg" unter diesem Titel holte Thorsten Stüker mit ausgewählten Gedichten, Erfahrungsberichten und historischen Verwaltungsdokumenten das Leben und Leid der in der NS-Zeit verfolgten Juden in den Vortragsraum des Detmolder Stadtbücherei. 

Foto: derdetmolder

Detmold (gm). "Chob gesajn a Barg" unter diesem Titel holte Thorsten Stüker mit ausgewählten Gedichten, Erfahrungsberichten und historischen Verwaltungsdokumenten das Leben und Leid der in der NS-Zeit verfolgten Juden in den Vortragsraum des Detmolder Stadtbücherei. Unterbrochen wurden die gelesenen Texte von jiddischen Liedern, gespielt auf der Viola von Rachel Greschke.
Der anrührende Klang des Spiels und die Melodien einer untergegangenen Kultur zupften der trockenen, historischen Vorhang des Verdränges und Vergessens beim Publikum zur Seite und ließen die gelesenen Texte auf nur schwer erträgliche Art und Weise erlebbar, spürbar werden. Verlieh Thorsten Stüker den unzähligen Opfern der Gethos und der Unmenschlichkeit von trockenen Verwaltungsakten und Selektion eine Stimme, so erweckte die Schülerin des Grabbe-Gymnasiums mit ihrem Bratschenspiel das Leid und das Grauen zum Leben.
Anders als sonst üblich gab es den Aplaus für die gebotene künstlerisch, interpretative Leisung erst nach der dem Vortrag und der daran anschließenden Fragerunde als die Beklemmung etwas von den Zuhörerinnen und Zuhörern gewichen war. Im Anschluss an die Lesung und die musikalischen Beiträge beantwortete Thorsten Stüker, die Fragen des Auditoriums.