Zentrale Gedenkfeier und Veranstaltungsreihe zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Der 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Weltweit erinnern Menschen an die Opfer der NS-Diktatur sowie an jene, die Widerstand leisteten und NS-Verfolgte schützten. Die zentrale Gedenkveranstaltung der Stadt Detmold am Samstag, 27. Januar, ab 17 Uhr im August-Hermann-Francke-Gymnasium steht unter dem Titel "Von Widerstand und Mitläufern - Erinnern um zu mahnen.

Im Mittelpunkt der von Schülerinnen und Schülern mit ihren Lehrkräften gemeinsam ausgerichteten Veranstaltung steht eine Collage aus Theater, Film, Livemusik und Kunstausstellung.

Eine ganze Reihe von Veranstaltungen rankt sich bereits vor und auch nach dem Tag der zentralen Gedenkveranstaltung um das Thema. "Das vergangene Jahr hat uns sehr schmerzlich vor Augen geführt, dass Antisemitismus kein Thema der Vergangenheit ist. Mehr denn je brauchen wir dieses mahnende Gedenken, um an das unfassbare Geschehene und die vielen ausgelöschten Menschenleben zu erinnern", sagt Bürgermeister Frank Hilker und erneuert besonders anlässlich des anstehenden Gedenktages seine klare Botschaft: "Detmold steht für ein friedliches und tolerantes Miteinander. Für Hass und Fremdenfeindlichkeit ist hier kein Platz."

Programm

Montag, 22. Januar, 10 - 12 Uhr, Stadthalle Detmold

Schulveranstaltung: Im Gespräch mit dem Holocaustüberlebenden Ivar Buterfas-Frankenthal

Der 1933 in Hamburg geborene Unternehmer hat es sich zur Aufgabe gemacht, über den Terror des NS-Regimes Zeugnis abzulegen. Er berichtet Schülerinnen und Schülern der Detmolder Schulen aus seiner Lebensgeschichte.

Veranstaltung des August-Hermann-Francke-Gymnasiums

Dienstag, 23. Januar, 19.30 Uhr, Haus Münsterberg, Hornsche Straße 38

Vortrag Ioana Jimborean, Kunsthaus Zürich: Eine Zukunft für die Vergangenheit.

Sammlung Bührle - Kunst, Kontext, Krieg und Konflikt

Die Sammlung des Waffenindustriellen Emil Bührle, seit Herbst 2021 Dauerleihgabe im Kunsthaus Zürich, wird von kontroversen Debatten begleitet. Im Mittelpunkt des Vortrags stehen die Themen Umgang mit ehemaliger "Raubkunst" und "NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut".

Veranstaltung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit

Donnerstag, 25. Januar, 19 Uhr, Kleiner Saal der Stadthalle (verschoben auf 28. Februar!)

Vortrag Prof. Jürgen Zimmerer, Professor für Globalgeschichte an der Universität Hamburg: Erinnerungskämpfe. Koloniales Erbe, NS-Gewaltverbrechen und deutsche Erinnerungskultur

Achtung: Aufgrund des Streiks bei der Deutschen Bahn muss der Vortrag verschoben werden. Der neue Termin ist am Mittwoch, 28. Februar, 19 Uhr, im Kleinen Saal der Stadthalle.

Die deutsche Erinnerungskultur gilt als besonders weit entwickelt, aber sind wir wirklich so gut im Erinnern? Prof. Zimmerer analysiert die aktuellen Kontroversen um den gesellschaftlichen und politischen Umgang mit der deutschen Vergangenheit, insbesondere mit Bezug auf den möglichen Zusammenhang von Kolonialismus und Nationalsozialismus mit seiner Rassenideologie, dem Vernichtungskrieg

und dem Holocaust.

Veranstaltung der VHS Detmold-Lemgo und des Stadtarchivs Detmold

Freitag, 26. Januar, 19.30 Uhr, Martin-Luther-Kirche, Schülerstraße 12

Musikalisch-literarische Reflexionen am Vorabend des Gedenktags

Die Chorgemeinschaft cantus novus und Freunde singen Werke von Gabriel Fauré, Johannes Brahms, Paul Dessau und Jean Goldenbaum. Max Jenkins ist an der Orgel zu hören. Wortbeiträge von Jean Goldenbaum ergänzen den Abend. Ein Gang zu den ehemaligen Synagogen an der Exterstraße und der Bruchmauerstraße endet mit der Nachtwache "In the dark" in der Aula der Schule am Wall.

Veranstaltung der Chorgemeinschaft cantus novus

Samstag, 27. Januar, 17 Uhr, August-Hermann-Francke Gymnasium, Georgstraße 24

Zentrale Gedenkfeier am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Eine Collage aus Theater, Film, Livemusik und Kunstausstellung, entwickelt und dargeboten von Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern.

Veranstaltung des August-Hermann-Francke-Gymnasiums

Montag, 29. Januar, 19.30 Uhr, Landesarchiv NRW, Abt. OWL, Willi-Hofmann-Straße 2

Solotheaterstück von Michael Grunert (Spiel) und Regina Berges (Text und Regie):

Im Herzen ein Nest aus Stacheldraht - aus dem Leben eines polnischen Zwangsarbeiters

Im Mittelpunkt dieses Stückes steht das Schicksal des Polen Ferdinand Matuszek, der als knapp Sechzehnjähriger durch das NS-Regime nach Deutschland verschleppt wurde und auf einem ostwestfälischen Bauernhof Zwangsarbeit leisten musste.

Veranstaltung des Landesarchiv NRW Abt. OWL

Dienstag, 30. Januar, 9.30 - 11 Uhr, Neue Aula des Gymnasiums Leopoldinum, Hornsche Straße 48

Vortrag, Bericht und Ausstellung: Die Deportation der Detmolder Juden nach Riga -

das Riga-Komitee als wichtiger Baustein Detmolder Erinnerungskultur

Die Städte Riga und Detmold verbindet das Gedenken an über 30 in Riga ermordete Detmolder Jüdinnen und Juden. In einem Vortrag erläutert Dr. Bärbel Sunderbrink, Leiterin des Stadtarchivs Detmold, die historischen Hintergründe. Michelle Kammerer und Rahel Arnhold berichten über ihre Jugendbegegnungsreise nach Riga im Sommer 2023. Die Ausstellung des Stadtarchivs "Abgemeldet nach unbekannt" - Die Deportationen der Juden aus Detmold nach Riga, wird bis Mitte Februar im Gymnasium Leopoldinum und anschließend im Grabbe-Gymnasium gezeigt.

Veranstaltung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e. V.

in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Detmold und dem Gymnasium Leopoldinum

Dienstag, 30. Januar, 19 Uhr, Stadtbibliothek Detmold, Leopoldstraße 5

Lesung mit Bettina Storks: Die Kinder von Beauvallon. Ein Roman nach wahren Begebenheiten

Die Journalistin Agnes hat den Auftrag, im französischen Dorf Dieulefit die Geschichte einer Schule zu schreiben, die während der Besetzung Frankreichs jüdische Kinder vor den Deutschen verborgen hat. Dabei stößt sie auch auf die Geschichte ihrer Kinderfreundin Lily.

Veranstaltung der Stadtbibliothek Detmold

Sonntag, 4. Februar, 14 Uhr, Jüdische Gemeinde Herford-Detmold, Komturstraße 21, Herford

Besuch der Synagoge in Herford

Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung erforderlich (Name und Adresse bis 28. Januar an anmeldung-fodtgmx.LOESCHE_DIES.de)

Veranstaltung des Forums offenes Detmold und der Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold

Montag, 26. Februar, 9.30 -11 Uhr, Neue Aula des Grabbe-Gymnasiums, Küster-Meyer-Platz 2

Lesung, Vortrag und Diskussion mit der Zeitzeugin Edith Erbrich und dem Autor Louis Pawellek: Die letzten Stimmen des Holocaust

Edith Erbrich, geboren 1937 in Frankfurt/Main, überlebte Theresienstadt und war für den Weitertransport nach Auschwitz vorgesehen. Louis Pawellek führte Gespräche mit ihr und weiteren Überlebenden des Völkermordes. In einer Lesung stellt er sein daraus entstandenes Buch "Die letzten Stimmen des Holocaust - 12 Überlebende

erinnern sich" vor.

Veranstaltung des Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasiums und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V.

Ab 12. Februar im Rathaus

Ausstellung: Ein vergessener Oberbürgermeister - Dr. Emil Peters (1882 -1934)

Veranstaltung des Stadtarchivs Detmold

Zu den Veranstaltungen sind alle Interessierten eingeladen. Der Eintritt ist frei. Den Flyer finden Sie hier: Flyer