Gedenken an den Journalisten Felix Fechenbach

Gedenkveranstaltung zum Todestag im Kleinenberger Wald bei Scherfede

Der folgende Bericht wird mit freundlicher Genehmigung der Lippischen Landeszeitung veröffentlicht

Text: Burkhard Battran und Fotos: Stadt Detmold

"Mit dem Schwert des Wortes"¶

Gedenken: Rund 50 Menschen erinnern im Kleinenberger Wald bei Scherfede an den ermordeten jüdischen Journalisten und Nazigegner Felix Fechenbach

Scherfede/Detmold (bat). So einen Ort wählt nur, wer um die Schändlichkeit seines Handelns weiß. Ein großes Waldstück im dünn besiedelten Grenzgebiet der Kreise Höxter und Paderborn. Gleichzeitig aber gab es schon damals eine gut ausgebaute Landstraße, um schnell wieder von diesem Ort zu verschwinden.

"Hier im Wald zwischen Kleinenberg und Scherfede wurde vor 83 Jahren der Pazifist und Sozialdemokrat Felix Fechenbach mit 20 Schüssen in den Rücken auf abscheuliche Weise hingerichtet", sagte der SPD-Landtagsabgeordneter und Geschäftsführer der Detmolder Felix-Fechenbach-Stiftung, Dennis Maelzer, gestern Nachmittag vor rund 50 Teilnehmern der Fechenbach-Gedenkveranstaltung.

Am 7. August 1933 wurde der jüdische Journalist und Chefredakteur des sozialdemokratischen Detmolder Volksblatts in dem Waldstück im Alter von 39 Jahren von den Nazis ermordet. "Es war der grausame Auftakt zu unbeschreiblichen Verbrechen, doch wir wollen nicht nur Rückschau halten, sondern uns fragen, welche Symbolkraft Fechenbach heute für uns haben sollte", sagte Maelzer.

Die für den Wahlkreis Höxter-Lippe zuständige SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Rode-Bosse aus Marienmünster rief in ihrer Rede dazu auf, auch in der heutigen Zeit Zeichen für Toleranz, Solidarität und Gerechtigkeit zu setzen. "Felix Fechenbach stand für seine Überzeugungen ein und bekämpfte den Nationalsozialismus mit dem Schwert des Wortes", sagte Rode-Bosse.