Musikunterricht zum Anfassen

"JeKits"-Programm in Detmolder Grundschulen in Kooperation mit der Johannes-Brahms-Musikschule

Wenn Eule, Adler und Spatz verschiedene Blockflöten zugewiesen bekommen, dann haben die "JeKits"-Kinder der Grundschule am Leistruper Wald Unterricht bei Musikschullehrerin Johanna Lauterbach und Grundschullehrerin Ulrike Löwenstein-Strömich. JeKits, das steht für "Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen" und ist ein kulturelles Bildungsprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen mit den drei Schwerpunkten Instrumente, Tanzen und Singen. Grundschulkinder der teilnehmenden Schulen werden so in einer Kooperation aus Grund- und Musikschule in der zweiten Klasse an die Musik herangeführt. Im ersten Jahr ist der Unterricht kostenlos, ab dem zweiten Jahr ist die Teilnahme freiwillig und mit Gebühren versehen. In Detmold haben sich Anfang 2016 für das Schuljahr 2016/17 zwei Grundschulen in Kooperation mit der Johannes-Brahms-Musikschule für das Programm beworben und den Zuschlag erhalten: die Grundschule am Leistruper Wald mit dem Schwerpunkt Instrumente und die Oetternbachschule mit dem Schwerpunkt Singen.

Bei den Schülerinnen und Schülern kommt der etwas andere Musikunterricht gut an: "Das ist richtig toll und macht Spaß" - "Wir machen da so schöne Sachen" und "Es ist doof, dass Frau Lauterbach nur ein Mal in der Woche da ist" sind nur einige begeisterte Antworten, als Bürgermeister Rainer Heller bei seinem Besuch in der Grundschule am Leistruper Wald fragt, wie den JeKits-Kindern der Unterricht gefällt. Davon, dass der JeKits-Unterricht Spaß macht, kann sich Bürgermeister Heller selbst überzeugen, als die Schülerinnen und Schüler ihn zur Unterrichtsstunde einladen.

Bevor es an die Instrumente geht, ist erst einmal Aufwärmen angesagt: Mit Bodypercussion, Sprechgesang und Bewegung gibt Johanna Lauterbach den Takt vor, die Schülerinnen und Schüler machen es ihr nach. Dann endlich holt die Lehrerin die Instrumente hervor. Auf dem Stundenplan stehen die verschiedenen Blockflöten und an der Tonhöhe der jeweiligen Flöte müssen die Kinder erkennen, ob es eine große oder eine kleine Flöte ist. "Als ich noch ein Kind war, hätte ich mir so einen tollen Unterricht, bei dem man sich ausprobieren kann, gewünscht", freut sich Bürgermeister Rainer Heller über das JeKits-Programm.

Dorothee Hüler, Schulleiterin der Grundschule am Leistruper Wald, ist sich nach einem halben Jahr JeKits-Unterricht sicher: "Die aufwändige Bewerbung hat sich auf jeden Fall gelohnt. Die Kinder können gemeinsam Musik machen, sich selbst einbringen und wir erreichen auch diejenigen, die sonst vielleicht keinen Zugang zu Musik haben." Auch Susanne Greschok, Leiterin der Johannes-Brahms-Musikschule, zeigt sich zufrieden: "Für uns als Musikschule ist es spannend, das Programm in Detmold zu etablieren, und es ist schön zu sehen, wie die Musik in den Schulalltag einfließt." Und der JeKits-Unterricht zieht sogar darüber hinaus seine Kreise: Die Schülerinnen und Schüler können auch der Öffentlichkeit zeigen, was sie gelernt haben, zum Beispiel bei der 500-Jahr-Feier des Ortsvereins oder dem "TeamWorks-Konzert" der Johannes-Brahms-Musikschule im Februar.