Jüdisches Leben in Deutschland

Prof. Matitjahu Kellig erzählt am Felix-Fechenbach-Berufskolleg aus seinem Alltag

Die Schüler*innen des Felix-Fechenbach-Berufskollegs hörten (v.l.) Professor Matitjahu Kellig, Ben Lang und Schulleiter Wolfgang Wilden interessiert zu.

"Jeder Mensch hat einen Wert", begrüßte Wolfgang Wilden, Schulleiter des Felix-Fechenbach-Berufskollegs, eine Schülergruppe und Professor Matitjahu Kellig, Pianist, Professor und Vorstandsvorsitzender der jüdischen Gemeinde Herford-Detmold, der auf Einladung des Fremdsprachenassistenten Ben Lang aus Atlanta von seinem Alltag und dem Leben in seiner Gemeinde berichtete: von Vorurteilen und Skepsis, von der Tatsache, dass er als Jude in der Gesellschaft auffällt.

Die Schüler*innen hören gespannt zu und verstehen, was Matitjahu Kellig ihnen sagen will - durch ihre eigene Geschichte und ihren eigenen Hintergrund fühlen sie sich persönlich angesprochen und nehmen die Botschaft an. Der Professor erklärt, dass seine Glaubensgemeinschaft eines gewissen Polizeischutzes bedarf, da sie immer wieder antisemitischen Aktionen ausgesetzt ist - obwohl sie nur 0,1 Prozent der Bevölkerung ausmacht, sowohl in Deutschland als auch weltweit. Er bestärkt die Jugendlichen, nicht wegzusehen, wenn Unrecht geschieht, sondern für Minderheiten und Rechte anderer einzustehen. Er fordert sie auf, nicht wegzuhören und wegzusehen, wenn Menschen diskriminiert werden; nicht vorzuverurteilen, wenn Menschen anders aussehen oder anders gekleidet sind, weil man ihre Geschichte nicht kennt und sie eventuell verletzt. Sprachassistent Ben Lang, der seit September in Detmold lebt, erzählt anschließend von seiner großen Gemeinde in Atlanta und dass die Juden in den USA ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft sind: "Ich hoffe, dass es in Deutschland auch dazu kommt."