Auf den Spuren von Vydunas

Bürgermeister Heller besucht Litauen

Bürgermeister Rainer Heller (3. Von links), Britta Storost (4. von links, Nichte von Vydunas), Pfarrer Miroslav Danys (Mitte vorne mit einem Porträt von Vydunas) ) mit Mitgliedern der Vydunas-Gesellschaft bei der Gedenkveranstaltung in Vilnius/Litauen

Deividas Matulionis überreicht im Namen des litauischen Premierministers Saulius Skvernelis eine Anerkennungsurkunde für das Engagement bei der Wahrung des Gedenkens an den litauischen Philosophen und Lehrer Vydunas

Die Büste von Vydunas wurde am 21.März in Kaunas/Litauen feierlich enthüllt

Zu Besuch beim Bürgermeister von Kaunas (langjährige Partnerkommune vom Kreis Lippe)-von links: Raimundas Smitas (Leiter der Abteilung Internationale Beziehungen), Niijole Putriene, stellvertretende Bürgermeisterin, Bürgermeister Rainer Heller und Bürgermeister Visvaldas Matijošaitis

Detmold. Was hat Wilhelm Storost, genannt Vydunas mit Detmold zu tun? Diese Frage stellte sich vor rund sechs Jahren zum ersten Mal im Detmolder Rathaus und konnte nach Recherchen durch den damaligen Stadtarchivar Dr. Andreas Ruppert und Pfarrer Miroslav Danys von der Lippischen Landeskirche beantwortet werden. Bürgermeister Rainer Heller besuchte jetzt erstmalig Litauen und begab sich in Vilnius und Kaunas auf die kulturelle Spurensuche von Litauens Vordenker für Europa.

Vydunas war Lehrer, Philosoph, Humanist, Dichter und Theosoph. Geboren am 22. März 1868 in Jonaten (Klein-Litauen in Preußen) entstammte er einer seit Generationen an der Memel ansässigen preußisch-litauischen Familie mir deutscher Prägung. Vydunas widmete sich Zeit seines Lebens den deutsch-litauischen Beziehungen und der Völkerverständigung. Auf der Flucht vor der sowjetischen Armee fand Vydunas nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bis zu seinem Tode am 20. Februar 1953 seine neue Heimat in Detmold. Als Dichter und Denker suchte er die Kooperation über die nationalen Grenzen hinaus und nicht die Konfrontation. Vydunas wird bis heute in Litauen als Hüter der litauischen Kultur hoch verehrt. Als Zeichen seiner besonderen Wertschätzung und aus Anlass seines 150. Geburtstages hat die litauische Seimas (das Parlament) das Jahr 2018 zum Vydunas-Gedenkjahr erklärt.

Auf Einladung der litauischen Vydunas-Gesellschaft nahm Bürgermeister Rainer Heller jetzt an einer Gedenkveranstaltung in Vilnius teil und informierte dort über die Planungen zu den Europatagen Anfang Mai in Detmold. Vom 4.-8. Mai werden Litauen und Vydunas im Fokus von Vortragsveranstaltungen und einem europäischen Konzert stehen. Eine besondere Ehre wurde Pfarrer Miroslav Danys und Bürgermeister Heller zuteil, als sie vom ehemaligen litauischen Botschafter in Berlin Deividas Matulionis im Namen des Premierministers Saulius Skvernelis eine Anerkennungsurkunde für ihr Engagement bei der Wahrung des Gedenkens an den litauischen Philosophen und Lehrer Vydunas überreicht bekamen.

Vor fünf Jahren wurden in Detmold an einem der letzten Wohnorte von Vydunas in der Wiesenstraße an dem Gebäude der "Burse" eine Gedenktafel und eine Büste eingeweiht. Bereits im letzten Jahr konnte dank des Engagements von Pfarrer Miroslav Danys und vieler lippischer Förderer eines der wichtigsten Bücher von Vydunas neu aufgelegt werden: "Sieben Hundert Jahre Deutsch-Litauischer Beziehungen". In diesem Jahr folgte die Veröffentlichung des Buches "Vydunas und deutsche Kultur" mit Aufsätzen und Perspektiven zum 150. Geburtstag und dem 100. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung Litauens. Beide Bücher sind im Handel erhältlich. Informationen zu den Europatagen in Detmold und zur Person Vydunas gibt es hier: Link zur Seite Europatage 2018