Jugendschutzkalender 2020 zum Thema Cannabiskonsum

Der Jugendschutzkalender 2020, den die lippischen Stadtjugendämter und das Kreisjugendamt Lippe jedes Jahr gemeinsam herausgeben, rückt das Thema "Cannabis" in den Fokus. 30.000 Exemplare werden in den kommenden Wochen über die Schulen in Lippe verteilt.

Das Foto zeigt von links nach rechts: Aysegül Köse (Stadt Bad Salzuflen), Elke Kieweg (Stadt Lage), Sandra Linnenbecker (Stadt Detmold), Heike Strate-Espei (Stadt Lage), Christine von Borries (Stadt Bad Salzuflen), Saskia van Oosterum (Drogenberatung e.V. in Lippe), Ekkehardt Loch (Kreis Lippe) und Hendric Schwär-Fröhlich (Stadt Lemgo) - Foto: Stadt Detmold

Detmold. Der Jugendschutzkalender 2020, den die lippischen Stadtjugendämter und das Kreisjugendamt Lippe jedes Jahr gemeinsam herausgeben, rückt das Thema "Cannabis" in den Fokus. 30.000 Exemplare werden in den kommenden Wochen über die Schulen in Lippe verteilt.

Der Forschungsbericht der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) zum Cannabiskonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland zeigt für das Jahr 2016, dass knapp jeder elfte Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren (8,7 %) mindestens einmal im Leben Cannabis konsumiert hat (Lebenszeitprävalenz). 6,9 % der 12-17- Jährigen konsumierten in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung die illegale Droge und 1,5 % haben in den letzten 12 Monaten regelmäßig, d.h. mehr als zehnmal Cannabis konsumiert.

Deutlich weiter verbreitet ist der Cannabiskonsum bei jungen Erwachsenen im Alter von 18-25 Jahren. Mehr als ein Drittel dieser Altersgruppe (35,8 %) hat einmal im Leben Cannabis konsumiert. 18,9% haben in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung Cannabis genommen und 5,4 % konsumierten regelmäßig Cannabis.

Auch die örtliche Drogenberatungsstelle in Detmold verzeichnet einen Anstieg an Anfragen bezüglich des Themas Cannabis. "Im Zuge dessen haben wir eigens eine Sprechstunde für Cannabiskonsument/-innen eingerichtet, die jeden Dienstag von 13:00-16:00 Uhr in der Sofienstraße 65 in Detmold stattfindet" informiert Saskia von Oosterum, Leiterin der Beratungsstelle.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche im Laufe des Heranwachsens mit Cannabis in Kontakt kommen, ist hoch. "Wichtig ist, dass Jugendliche gut über die Droge informiert werden und für sich die richtige Entscheidung treffen: NEIN-sagen" - da sind sich die Jugendschützer/-innen in Lippe einig.
 Der Jugendschutzkalender stellt Pro- und Contra-Argumente von Jugendlichen dar und bezieht dabei klar Stellung: Cannabis zu besitzen, weiterzugeben, zu kaufen oder zu verkaufen ist illegal. Psychoaktive Substanzen, zu denen auch Cannabis zählt, stören die jugendliche Gehirnentwicklung. Die Einnahme von Cannabis gefährdet die Teilnahme am Straßenverkehr und kann zum Verlust des Führerescheins oder zum Nichterwerb des Führerscheines führen.

Der Kalender weist gleichzeitig daraufhin, dass man sich für sich oder auch für Freunde, Hilfe holen kann und bietet Kontaktdaten zu Hilfsangeboten in der Region. Ansprechpartner/-innen können die Jugendschützer/-innen in Lippe - Elke Kieweg und Heike Strate-Espei (Lage), Sandra Linnenbecker (Detmold), Ekkehardt Loch (Kreis Lippe), Christine von Borries und Aysegül Köse (Bad Salzuflen) und Hendric Schwär-Fröhlich (Lemgo) - sowie Schulsozialarbeiter/-innen und die Drogenberatungsstelle in Detmold sein.