Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht

Bürgermeister Frank Hilker legt einen Kranz an der ehemaligen Synagoge nieder und betont dabei die Verantwortung, die jeder Detmolder und jede Detmolderin trägt.

In der Stadt Detmold wird eine aktive Erinnerungskultur gelebt. Ein wesentlicher Bestandteil davon ist die regelmäßige Gedenkveranstaltung am 9. November. An diesem Tag wird den Opfern der Reichspogromnacht von 1938 erinnert - auch in Detmold gab es damals gezielte Gewalt gegen Jüdinnen und Juden, auch die Detmolder Synagoge ging in dieser Nacht in Flammen auf.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie-Situation war eine große gemeinsame Gedenkveranstaltung in diesem Jahr nicht möglich. Bürgermeister Frank Hilker ließ es sich allerdings nicht nehmen, an der Gedenkstätte der ehemaligen Detmolder Synagoge einen Kranz niederzulegen. Begleitet wurde er von der stellvertretenden Bürgermeisterin Christ-Dore Richter und Joanne Herzberg, deren Familie seinerzeit Opfer der Nationalsozialisten wurde.

"Wir müssen an die abscheulichen Taten von damals erinnern, auch unter den aktuellen Bedingungen", sagte Frank Hilker. "Die vermehrt aufkommenden antisemitischen Ressentiments, die es leider auch in Detmold gibt, machen mich tief betroffen." Bürgermeister Frank Hilker appelliert an die Detmolderinnen und Detmolder, die Stille zu nutzen, um sich der Verantwortung bewusst zu werden, die jeder und jede Einzelne in dieser Sache heute trägt.

Auf dem Detmolder Marktplatz versammelten sich anschließend etliche Menschen zum gemeinsamen stummen Gedenken. Die Teilnehmer der spontanen Versammlung hielten dabei ausreichend Abstand zueinander ein und trugen Mund-Nasen-Masken. Das Ordnungsamt musste nicht tätig werden.