Startschuss für die neue Wildvogelauffangstation

NRW-Stiftung investiert 246,000 Euro in die Adlerwarte Berlebeck

Dr. Ute Röder (2.v. rechts) überreicht Klaus Hansen (3.v. rechts, Leiter Adlerwarte und 1. Vorsitzender) die Förderzusage. Mit dabei sind (von links) Nucin Aslan, Dörte Pieper (beide Stadt Detmold), Frederik Topp und Ingo Sundermann (beide Förderverein). | Foto: NRW-Stiftung/Bernd Hegert

Dieser Gast kam nicht mit leeren Händen: Dr. Ute Röder, Vorstandsmitglied der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege, überreichte gestern Mittag bei einem Besuch in der Adlerwarte Berlebeck eine schriftliche Förderzusage der NRW-Stiftung über 246. 000 Euro an den Vorstand des Fördervereins Artenschutzzentrum, Klaus Hansen und Ingo Sundermann. Bei dem Besuch wurden die Pläne für die neue Wildvogelaufnahmestation erläutert, die jetzt maßgeblich mit dem Zuschuss der NRW-Stiftung finanziert werden.

Bis zu 230 verletzte, kranke oder elternlose Greifvögel werden jährlich von Feuerwehr, Forstämtern, Polizei und Bürgern in der Adlerwarte eingeliefert: Sie können dort derzeit nur in einer nur provisorischen Station betreut werden, deren Kapazitäten längst überschritten sind. Für die neue Wildvogelauffangstation soll als Hauptgebäude ein rund 330 Quadratmeter großes Holzfertighaus errichtet werden. Neben dem Empfangsbereich für die Aufnahme der Tiere, einem Dokumentationsraum und einer Futterküche wird es darin auch einen Klinikraum für die Erstversorgung der Vögel und für kleine Operationen ebenso geben wie Intensivstationsräume. Geplant ist ein direkt angrenzender, etwa 150 Quadratmeter großer Auswilderungsbereich und weiterer Volieren-Trakt, zu dem auch speziell für Wasservögel eine Voliere mit einem Teich gehören wird. Es gibt demnächst Wohnraum für Mitarbeiter des Bundesfreiwilligendienstes, um eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung der erkrankten Vögel zu gewährleistet. Neben der NRW-Stiftung beteiligen sich auch das Bundesumweltministerium, der Kreis Lippe und die Staff-Stiftung an dem Vorhaben.

Röder betonte bei ihrem Besuch, dass neben dem guten Ruf der Station und der nachgewiesenen Fachkompetenz vor allem das hohe ehrenamtliche Engagement vieler Mitarbeiter und die Arbeit des neu gegründeten Fördervereins Artenschutz e. V. ausschlaggebend für die positive Förderentscheidung der NRW-Stiftung gewesen sei. Überzeugt hätte den Stiftungsvorstand auch, dass etwa Dreiviertel der eingelieferten Tiere nach einer tiermedizinischen Behandlung oder einer Kurzzeitpflege wieder in die Freiheit entlassen werden könnten.

Mehr als 3.000 Natur- und Kulturprojekte konnte die NRW-Stiftung seit ihrer Gründung 1986 mit fördern. In Detmold unterstützte sie auch schon den Umbau des Umweltzentrums Rolf'scher Hof, die Einrichtung des Sommertheaters oder die Restaurierung der Falkenburg. Das Geld dafür erhält sie überwiegend vom Land NRW aus Lotterieerträgen von Westlotto, zunehmend aber auch aus Mitgliedsbeiträgen ihres Fördervereins und Spenden.

(Pressemitteilung der NRW-Stiftung vom 18.12.2019)