Eröffnung des Fisch- und Bürgererlebnisbereichs an der Werre, Trittstein Mühlenwiese

Breite Holzliegen laden dazu ein, die Füße hoch zu legen und dem Plätschern der Werre zu lauschen - dort, wo vor gut einem Jahr noch Gestrüpp wucherte, kann man jetzt am Werre-Ufer entspannen. Zwischen Finanzamt und Klinikum haben in den vergangenen Monaten Bagger enorme Erdmassen bewegt, um die Werre ökologisch aufzuwerten, den Hochwasserschutz zu verbessern und nebenbei das Wasser erlebbar zu machen. Die Baumaßnahme zur Renaturierung der Werre am "Trittstein Mühlenwiese" wurde jetzt nach gut 10 Monaten Bauzeit offiziell eröffnet. "Richtig schön ist es geworden", waren sich Bürgermeister Rainer Heller und Detmolds Technischer Beigeordnete Thomas Lammering einig. Ihr Dank galt insbesondere den finanziellen Förderern vom Land NRW und allen Beteiligten und Anliegern, die an der erfolgreichen Realisierung der Werrerenaturierung mitgewirkt haben.

Im Juni vergangenen Jahres begrenzten noch Betonwände die Ufer, jetzt sind abgeflachte Böschungen, auf denen Wiesenblumen und Kräuter wachsen, entstanden. Die Böschungen wurden mit Frühblühern wie Narzissen und Krokussen bepflanzt, die Uferbereiche mit standorttypischen gewässerbegleitenden Gehölzen, wie Erlen. Ziel der Umgestaltung war zum einen, das Gewässer im Sinne der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie in einen guten ökologischen Zustand zu versetzen, und zum anderen durch seine Verbreiterung einen besseren Hochwasserschutz zu schaffen. So ist ein Retentionsraum von über 2000 Kubikmetern entstanden. Zu diesem Zweck wurde im Rahmen der Maßnahme auch eine Parkpallette an der Röntgenstraße abgerissen.

Jetzt eröffnet sich dort ein neues Bild: Ein breiter, flachabfallender Kieselstrand ermöglicht es auf der Seite des Finanzamtes sich am und auch im Wasser abzukühlen. Baumstämme und Natursteinblöcke, die teilweise im Wasser liegen, bieten sich außerdem neben den zwei Holzliegen und der Liegeplattformen zum Sitzen und Verweilen an.

Doch es wurde nicht nur ein wassernaher Erlebnisbereich geschaffen, mit der Baumaßnahme wurden insbesondere auch eine wichtige Wegeverbindung zwischen Innenstadt und Klinikum verbessert. Der Fuß- und Radweg, der von der Wotanstraße am Finanzamt entlang bis zum Erich-Stuckel-Weg führt, wurde neu angelegt und auf 2,50 Meter verbreitert. Auch eine wegbegleitende neue LED-Beleuchtung wurde installiert. Zudem wurde auf der Uferseite hin zum Klinikum der Fußweg erneuert. Die beiden Wege werden jetzt außerdem durch eine neue Metallbrücke verbunden.

Die Renaturierung der Werre wurde zum einen aus Mitteln zur Förderung wasserwirtschaftlicher Maßnahmen, der bachbegleitende Fußweg und der Erlebnisbereich am Gewässer als Maßnahme des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) über Mittel der Städtebauförderung finanziell unterstützt. Aber auch Mittel aus der Abwasserbeseitigung wurden in diesem Projekt verwendet, da die Schaffung von Speicherraum in der Werre bei Regenabflüssen die Einleitung von Niederschlagswasser aus dem Innenstadtbereich in diesem Abschnitt kompensieren soll. In dieser Konstellation ist erstmalig in Detmold eine Baumaßnahme gefördert worden.

Die Gesamtkosten betrugen 1.050.000 Euro, die zu circa 70 Prozent gefördert wurden. Den rund 850.000 Euro, die im Bereich Wasserbau verwendet wurden, standen Fördermittel in Höhe von 600.000 Euro gegenüber. Die städtebaulichen Maßnahmen in Höhe von rund 200.000 Euro wurden mit 160.000 Euro gefördert.

Umfeld Röntgenstraße - Parkhaus Finanzamt

Detmold / 7. Juli 2016: Neben dem Detmolder Finanzamt an der Wotanstraße wird ein neues Parkhaus entstehen, die Bauarbeiten dazu haben Anfang Juni begonnen. Das Gesamtprojekt besteht aus vier Teilprojekten:

  • der Sanierung der Altlast,
  • der Errichtung der Brücke vom Parkhaus zur Röntgenstraße,
  • dem Bau des Parkhauses
  • und der Umgestaltung der Wotanstraße.

Die Sanierung der Altlast ist bereits abgeschlossen. Die Arbeiten zur Errichtung der Brücke, die zukünftig das Parkhaus mit der Röntgenstraße verbinden soll, haben Anfang Juli begonnen. Nach der Untersuchung auf mögliche Kampfmittel werden zurzeit die sechs Meter tiefen Bohrpfähle, die das Fundament für die Brückenwiderlager bilden, abgeteuft und betoniert. Anschließend werden die Widerlager gebaut, um dann voraussichtlich Mitte September den circa 35 Meter langen Stahlüberbau auf die Widerlager aufzulegen.

Der Bau des Parkhauses soll wie geplant im September mit den Aushubarbeiten für die Fundamente des Parkhauses beginnen. In dem gleichen Zeitraum startet auch die Umgestaltung des südlichen Teils der Wotanstraße.

Umfeld Röntgenstraße - Stadt Detmold stellt Gesamtpaket der Baumaßnahmen in den nächsten vier Jahren vor

 

Detmold/20. März 2015: In den kommenden vier Jahren führt die Stadt Detmold bis voraussichtlich 2018 umfangreiche Baumaßnahmen im Umfeld der Röntgenstraße durch. Am Anfang steht die Renaturierung der Werre in diesem Jahr. Für 2016 sind der Bau des Parkhauses am Finanzamt sowie dafür erforderliche Umgestaltungen in der Wotanstraße geplant, im Folgejahr der Neubau der Kanalisation und Oberfläche in der Röntgenstraße. Weitere Umgestaltungen schließen sich voraussichtlich 2018 im Kreuzungsbereich Lemgoer-Tor an. Das "Gesamtpaket" rund um die Achse der Röntgenstraße stellte jetzt der Technische Beigeordnete der Stadt Detmold, Thomas Lammering, zusammen mit Fachleuten der Verwaltung und Vertretern des Medicums, des Klinikums Lippe und des Finanzamtes in einem Pressegespräch vor.

Fußwege werden verbessert und die Uferbereiche naturnah gestaltet, um das Wasser erlebbar zu machen aber auch um den Hochwasserschutz zu verbessern. Als erste Vorbereitung für die Renaturierung der Werre wurden erforderliche Baumfällarbeiten bereits durchgeführt. "Die Baumstämme, die derzeit noch auf der Wiese vor dem Finanzamt liegen, werden später im Gewässer verbaut", erklärt der städtische Projektleiter Detlef Wehrmann. Für die Renaturierung werden die Ufermauern aus Stahlbeton zusammen mit der Parkpalette am Medicum abgebrochen. Voraussichtlich im Juni sollen die Bagger anrücken. In gemeinsamer Abstimmung mit Medicum und Klinikum werden für die auf der Parkpalette entfallenden Stellplätze in der Bauphase provisorisch im näheren Umfeld Ersatzplätze bereitgestellt. Zum einen vor dem Medicum und zum anderen auf einer Schotterfläche oberhalb der Rettungswache am Klinikum. "Trotz des Abbruchs der Parkpalette werden kaum Parkplätze wegfallen", erklärt Wehrmann. Nach Beendigung der Maßnahme wird im Bereich der Röntgenstraße wieder die gleiche Anzahl von Stellplätzen zur Verfügung stehen. Während der Bauphase wird außerdem die gesamte Baustellenlogistik von Süden, also von der Wotanstraße aus, erfolgen, so dass die Röntgenstraße durch die Baumaßnahme nicht stärker belastet wird.

Teil der Maßnahme ist auch, dass für den Hochwasserschutz auf der Wiese vor dem Finanzamt Erdmassen abgetragen und diese anschließend im Bereich der abgerissenen Parkpalette wieder verbaut werden. Zusammen mit dem Wegeausbau entsteht eine neue Fußgängerbrücke, die frühere Wegeverbindungen wieder aufnimmt. "Die alte Fußgängerbrücke wird aber erst abgerissen, wenn die neue steht", betont Wehrmann. Auch auf der Nordseite der Werre wird durch das Klinikum der Fußweg in Stand gesetzt. "So wird auf beiden Seiten der Werre eine komfortable Wegeverbindung entstehen", erläutert Wehrmann.

Mitte 2016 soll dann mit dem Bau des Parkhauses begonnen werden, mit dem Ziel, es bis Ende des Jahres fertigzustellen. Voraussetzung dafür ist ein Erbbauvertrag mit dem Bau- und Liegenschaftsamt. Wenn die Stadt Detmold den Zuschlag im Bieterverfahren erhält, soll auf der Fläche des Parkplatzes am Finanzamt ein Parkhaus mit rund 500 Stellplätzen errichtet werden. Hiervon werden 170 Parkplätze kostenfrei dem Finanzamt zur Verfügung stehen. Die genaue Gestaltung des Parkhauses ist dabei abhängig von dem Bebauungsplanverfahren, das voraussichtlich Mitte 2015 eingeleitet werden soll. Der bisherige Vorentwurf schlägt vor, die Parkflächen auf sechs halbversetzten Ebenen anzuordnen, um so eine "maximale Kapazität" zu erreichen, wie Uwe Rosemeier, Fachgebietsleiter Tiefbau der Stadt Detmold erläuterte. Dabei soll das Parkhaus über zwei Zu- und Abfahrten, von der Röntgenstraße aus und von der Wotanstraße aus, erschlossen werden, auch um eine "Entflechtung" zu bewirken. Die Entflechtung soll dadurch erreicht werden, dass einerseits mehr Parkraum zur Verfügung steht und andererseits die Parkflächen funktional zugewiesen werden. Derzeit seien bereits ausreichend Parkflächen rund um das Klinikum vorhanden, jedoch insbesondere aufgrund der Kleinteiligkeit funktioniere das System zu Spitzenzeiten nicht, erläuterte Rosemeier.

Ein Baustein, um diese Entflechtung zu erreichen, ist auch die für 2017 vorgesehene Maßnahme in der Röntgenstraße. 2018 soll dann die Leistungsfähigkeit der Kreuzung am Lemgoer-Tor verbessert werden. Seinen besonderen Dank sprach Lammering den Vertretern des Klinikums, Medicums und des Finanzamtes aus für die sehr gute Zusammenarbeit in der Abstimmung der Planungen.