Weltweit erleben wir aktuell Flüchtlingsströme von historischem Ausmaß und ein Ende ist nicht abzusehen. Nach einem Report des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) aus dem Jahr 2014 sind 60 Millionen Menschen auf der Flucht, soviel wie seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr. Bereits seit 2013 steigen die Flüchtlingszahlen auch in Deutschland stark an. In diesem Jahr rechnet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mit über 800.000 Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen werden.Das Grundrecht auf Asyl ist in Deutschland im Grundgesetz §16a verankert. Die daraus resultierenden gesetzlichen Regelungen verpflichten die Kommunen in Deutschland zur Aufnahme von Flüchtlingen. Die Verteilung erfolgt nach dem sogenannten Königssteiner Schlüssel. In Detmold sind die Flüchtlinge herzlich willkommen! Ein breites Netzwerk von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helferinnen und Helfern kümmert sich um die Unterbringung und Betreuung der Flüchtlinge und haben sich der großen humanitären Verpflichtung angenommen.

Aktuelles

Hier finden sie aktuelle Informationen und Pressemitteilungen zum Thema Geflüchtete in Detmold

Abschied von Adenauerstraße

Zentrale Unterbringungseinrichtung wird aufgegeben

Detmold. Die Zentrale Unterbringungseinrichtung für Geflüchtete in der Adenauerstraße ist Geschichte. Die letzten Gäste haben in der Woche vor dem 3. Advent die Einrichtung verlassen. Anlass genug für den Arbeiter-Samariter-Bund Ostwestfalen-Lippe e.V. (ASB) noch einmal mit über 120 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern ein Abschiedsfest zu feiern und die vergangenen zwei Jahre Revue passieren zu lassen.

"Detmold war irgendwie anders!" brachte es Tabea Beer (Leiterin des Betreuungsverbandes ASB) bei ihrer Begrüßung im Speisesaal (ehemaliger Naafi-Shop) auf den Punkt: "Die Einrichtung lag mitten in der Stadt, wir brauchten keinen Zaun und wir lebten ein weitgehend friedliches Miteinander mit allen Beteiligten. Wirklich gelingen kann das nur, wenn alle in eine Richtung gehen". Und so galt der große Dank denen, die nicht nur dieselbe Richtung genommen haben, sondern sich darüber hinaus auch für ein Ziel engagierten: Die Geflüchteten als Gäste aufzunehmen, sie zu betreuen und zu begleiten und Teil einer Detmolder Willkommenskultur zu werden. Dazu zählten zuallererst die über 100 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, die Stadt Detmold, Projektpartner aus der Detmolder Wirtschaft, ein Ärzteteam, ein Hebammendienst, Detmolder Vereine, Kirchen verschiedener Glaubensrichtungen und weitere Organisationen, die sich alle auf unterschiedlichste Weise in der Betreuung der Geflüchteten einbrachten und die Arbeit des ASB unterstützten. "Eine fantastisches Miteinander in unserem Chaos", so Tabea Beer mit einem Schmunzeln im Gesicht und mit Blick auch auf die hauptamtlichen Kollegen des ASB: "Ich bin dankbar, Teil dieses Teams gewesen zu sein". Lobende Worte zur konstruktiven Zusammenarbeit aller Verantwortlichen vor Ort fand auch der stellvertretende Einrichtungsleiter der Bezirksregierung Detmold Toni Möller. Über 11.000 Gäste zählte die Einrichtung von Oktober 2014 bis zu ihrer Schließung zum Ende des Jahres. Dabei wurde Menschen aus 35 Nationen ein zeitweises Zuhause gegeben.

Bei vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern war auch ein bisschen Wehmut zu spüren und große Dankbarkeit. "Ich habe viel gelernt im zwischenmenschlichen Bereich und habe meine eigene Lebenssituation neu reflektiert", weiß zum Beispiel Monika Kaderk zu berichten, die in der Kinderbetreuung gearbeitet hat. "Die Adenauerstraße hat etwas bewirkt in Detmold. Wir hatten keine Krise in Detmold, wir hatten eine Aufgabe! Sie haben uns alle getragen und ich hoffe, dass sie das auch weiterhin tun", so Bürgermeister Rainer Heller abschließend mit einem Wunsch an die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, ihr Engagement in Detmold fortzusetzen.

Gasteltern gesucht!

Gasteltern - eine Chance für unbegleitete minderjährige Ausländerinnen und Ausländer

Detmold. Das Jugendamt Stadt Detmold sucht Familien, Paare oder Einzelpersonen, die bereit sind, ausländische Kinder oder Jugendliche, die ohne Eltern nach Deutschland geflüchtet sind für einen befristeten Zeitraum bei sich auf zu nehmen.

Jeder unbegleitet eingereiste Jugendliche ist vom Jugendamt in Obhut zu nehmen und in einer Jugendhilfeeinrichtung unterzubringen. Nach einer dortigen Clearingphase wird gemeinsam mit dem Jugendlichen eine weiterführende bestmögliche Unterbringung festgelegt. Dies kann für einige die Gemeinschaft in einer Wohngruppe bedeuten, für andere ein familiäres Umfeld in einer Gastfamilie.

Wenn Sie also bereit sind, einem Jugendlichen dieses familiäre Umfeld zu bieten, ihm ein eigenes Zimmer bereitstellen können und offen für verschiedene Kulturen, Sprachen und Religionen sind, würden wir uns freuen Sie dabei zu unterstützen. Wir begleiten und beraten Sie fortlaufend durch eine pädagogische Fachkraft und unterstützen Sie bei der Suche nach geeigneten Schul- und Freizeitmaßnahmen. Finanzielle Unterstützung erhalten Sie über ein monatliches Betreuungsgeld.

Am 12. Mai startet unsere nächste Gastelternfortbildung für die noch begrenzt Plätze vorhanden sind. Für ein unverbindliches Erstgespräch, melden Sie sich bitte im Jugendamt Stadt Detmold bei Tanja Gegas unter der Telefonnummer 05231 977 775 oder per Mail t.gegas@detmold.de.