Jugendliche gestalten ihren Stadtteil mit

"JUGEND STÄRKEN im Quartier" läuft gut

Beton anrühren, Randsteine setzen, Schläuche verlegen, einen Vorplatz pflastern - was klingt wie ein Auftrag an eine Baufirma, setzen fünf Jugendliche und junge Erwachsene im Jugendclub "Villa am Hügel" am Hiddeser Berg um. Unter der Leitung von Tino Duddeck, Sozialpädagoge und Leiter des Jugendclubs, wollen sie gemeinsam den Eingangsbereich des Clubs umgestalten: Wo vorher ein Steinhügel mit einer trostlosen Bank war, soll ein ebenes Pflaster mit selbst gezimmerten Bänken aus Europaletten entstehen. Umgesetzt wird das Projekt unter dem Namen "Holz- und Handwerk" im Rahmen des Programms "JUGEND STÄRKEN im Quartier", das Jugendliche bei der Entwicklung einer beruflichen Perspektive unterstützen soll. Zielgruppe des Programms "JUGEND STÄRKEN im Quartier" sind grundsätzlich Jugendliche und junge Erwachsene ab 12 bis maximal 26 Jahren aus den Detmolder Wohngebieten Herberhausen und Hiddeser Berg.

"Bei dem Projekt 'Holz- und Handwerk' können die Jugendlichen lernen, wie eine kleine Baumaßnahme geplant und umgesetzt wird und auch selber mit anpacken.", erklärt die für das Projekt zuständige Sozialpädagogin Lisa Windau. Gezielt sei die Projektgruppe von der Altersstruktur her gemischt, so können alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer voneinander lernen, die Jüngeren finden Vorbilder in den Älteren und bekommen durch die praktische Arbeit einen Einblick in das Berufsleben. "Die Teilnahme ist freiwillig und trotzdem kommen die Jugendlichen regelmäßig. Das zeigt, dass das Programm erfolgreich verläuft", so Lisa Windau, die als Casemanagerin in dem Projekt für die Berufsberatung und Entwicklung von Perspektiven verantwortlich ist.

Einer der Teilnehmer ist der 13-jährige Kevin. Er möchte später Maurer werden. "Es ist toll, dass wir alle gemeinsam arbeiten. Ich kann hier schauen, wie der Beruf ist und schon mal etwas dafür lernen", erzählt Kevin, der sich von den älteren Teilnehmern zeigen lässt, wie er einen Randstein richtig setzt. Gleichzeitig hilft er mit, seinen Stadtteil aufzuwerten. Denn welche Ideen während des Projekts umgesetzt werden, entscheiden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam mit den Betreuern. "Die Jugendlichen können sich selbst und ihren Stadtteil weiterentwickeln. Das ist nicht nur für die Teilnehmenden eine Chance, sondern für das ganze Quartier", fasst Stefan Fenneker, Koordinator für Integration der Stadt Detmold, den Mehrwert des Projekts zusammen. Daher sei es wünschenswert, auch weitere Institutionen aus dem Stadtbezirk mit einzubinden und so aus dem Stadtteil etwas für den Stadtteil zu schaffen.

Dass er seinen Stadtteil mitgestalten kann, gefällt auch dem 14-jährigen Denis: "Vorher war hier so ein kleiner Berg und es gab viel zu wenig Platz zum Sitzen. Das können wir jetzt schöner machen. Jeder arbeitet dabei so, wie er kann. Das finde ich gut." Mitmachen darf beim Projekt "Holz- und Handwerk" jeder, der mindestens 13 Jahre alt ist. Vorkenntnisse werden nicht benötigt. Die Jugendlichen aus dem Stadtteil treffen sich jeden Samstag zwischen 10 und 14 Uhr. Wer an dem Projekt teilnehmen möchte, kann sich an Tino Duddeck per Telefon unter 0523166702 oder per Mail an t.duddeckdetmold.LOESCHE_DIES.de wenden.

Das Projekt "Holz- und Handwerk" wird im Rahmen des Programms JUGEND STÄRKEN im Quartier durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und den Europäischen Sozialfonds gefördert.

Das Programm JUGEND STÄRKEN im Quartier läuft bis Ende 2018. In diesem Zeitraum sollen in dem Programm in Detmold nach Möglichkeit 140 Jugendliche erreicht werden. Bundesweit wurde das Programm in rund 180 Modellkommunen bewilligt.