Bäume des Jahres - Baumlehrpfad in Hohenloh

Baum des Jahres 2022 - Die Rotbuche

Keimende Bucheckern

Die Rotbuche war bereits 1990 Baum des Jahres. Ihren Namen hat sie vom dem im Vergleich zur Hain- oder Weißbuche (die allerdings zu den Birkengewächsen gehört) etwas rötlicherem Holz.

Sie ist die häufigste Laubbaumart in Deutschlands Wäldern mit einem Anteil von etwa 16 %.

Buchen werden bis zu 45 m hoch, wachsen im Wald schlank mit einem hohen astfreien Stamm; freistehend gehen sie in die Breite mit einer ausladenden Krone. Sie werden selten älter als 300 bis 350 Jahre. Auffällig ist die bis ins hohe Alter glatte, silbergraue, aber gegen direkte Sonnenbestrahlung empfindliche Rinde.

Deutschland liegt mitten im europäischen Verbreitungsgebiet. In allen Regionen sind für Buchen potenziell geeignete Wuchsgebiete vorhanden - vom norddeutschen Flachland über die Mittelgebirge bis in den Alpenraum. Deutschland gilt daher als eine Art Kernland der Buche.

Buchenwald im Frühling (Hainich)
Junge Buchenblätter
Buchenwald im Herbst mit der goldenen Herbstfärbung

Besondere Ansprüche an den Standort stellt die Buche nicht. Der Boden darf lediglich nicht zu nass oder zu trocken sein. In Konkurrenz mit anderen Waldbaumarten ist die Buche durch ihre dichte Kronen im Vorteil. Darunter können kaum anderen Baumarten überleben. Nur ihr eigener Nachwuchs kann über viele Jahre, ja sogar einige Jahrzehnte dort in Warteposition verharren und wächst los, wenn durch einen abgestorbenen oder weggebrochenen Baum ausreichend Licht durchs Kronendach fällt.

Die von 2018 - 2020 anhaltende Trockenheit mit sommerlichen Hitzeperioden hat keine Waldbaumart unbeschadet überstanden. Die geringste Absterberate wies mit etwa 0,3 Prozent die Buche auf. Die allermeisten abgestorbenen Buchen standen an sonnenexponierten Süd- und Südwesthängen auf Böden, die wenig Wasser speichern können.

Die Buche hat ein sehr hartes Holz, ganz ähnlich der Eiche, es ist jedoch anfällig gegen Feuchtigkeit und wird vor allem im Innenbereich eingesetzt: im Möbelbau sowie für Fußböden und Treppen, aber auch für Küchenutensilien und Spielzeug. Es lässt sich gut zu Furnieren, Sperrholz- und Schichtholzplatten verarbeiten. Zusammen mit Esche und Eiche hat die Buche auch den höchsten Brennwert unter den heimischen Hölzern. Für Brennholz und zur Herstellung von Holzkohle wird schon seit der Bronzezeit und bis heute am liebsten Buchenholz gewählt.

Weitere Informationen zum Baum des Jahres 2022: baum-des-jahres.de

Baum des Jahres 2021 - die Stechpalme (Ilex)

Ilex-Gehölz unter Buchen im Hülsenwald, Hiddesen

Die Stechpalme ist ein immergrüner Baum bzw. Strauch, der inmitten von lichten Laubwäldern wächst. 

Die Blätter sind lederartig, dunkelgrün und stark glänzend. Im unteren Bereich sind die Blattränder mit Stacheln besetzt. Weiter oben nehmen die Stacheln oft nach und nach ab.

Die Stechpalme ist zweihäusig, d.h. männliche und weibliche Blüten befinden sich auf getrennten Bäumen. Die Stechpalme blüht im Mai und zeigt kleine weiße Blüten. Die Früchte sind kugelig und zunächst grün, später leuchtend rot. Die Steinfrüchte werden zur Not von Vögeln gefressen, die Früchte bleiben daher nach milden Wintern oft bis zur nächsten Blüte und länger am Baum; sie sind auch in geringen Mengen für den Menschen giftig.

Schon unter den Botanikern des 16. Jahrhunderts war Stechpalme der übliche Name für diesen Baum. Dies hängt mit der christlichen Tradition zusammen, bei der am Sonntag vor Ostern, dem Palmsonntag, mit einer Prozession an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnert wird. In Mitteleuropa wurden Sträuße aus Zweigen der immergrünen Stechpalme dabei zum kirchlich geweihten Palmwedelersatz.

Ilex, der botanische Gattungsname, ist mittlerweile ein bekannterer Name. Bei uns ist auch Hülse (gelegentlich auch leicht abgewandelt Hulst) ein Name der Stechpalme. Der Hülsenwald in Hiddesen weist auf ein Vorkommen des Baumes hin.

Die Stechpalme wuchs schon vor über zwei Millionen Jahren in Europa in einem damals eher subtropischen Klima. Sie ist auch im sich abkühlenden Klima in Europa geblieben und hat sich an die sich ändernden Lebensverhältnisse angepasst.

Ilex mit Früchten, Zuchtform mit mehrfarbigen (panaschierten) Blättern

Heute fühlt sich die Stechpalme in Europa überall dort wohl, wo es relativ milde Winter ohne Früh- und Spätfröste und nicht allzu trockene Sommer gibt. Ihr heutiges Verbreitungsgebiet ist daher das durch den Atlantik geprägte Westeuropa. Die Ostgrenze ihrer natürlichen Verbreitung zieht sich in Deutschland diagonal etwa von der Odermündung bis ins Saarland. Aber auch diesseits dieser Linie braucht sie meist den Schutz höherer Bäume. Sie blüht und fruchtet aber nur an lichteren Standorten in den Wäldern. Als immergrünes, schattentolerantes Unterholz in Laubwäldern läuft ihre Fotosynthese am wirkungsvollsten in den fünf bis sechs lichtreichen Monaten des Winterhalbjahres, wenn die Wälder ohne Laub dastehen.

Harry-Potter-Fans werden es wissen: Harrys magischer Zauberstab bestand aus dem geschnitzten Ast einer Stechpalme, in den - um die Zauberkraft noch zu stärken - ein Phönixfederkiel eingearbeitet worden war.

Auch im realen Leben sind es vor allem kleine, feine Dinge, die aus dem harten, zähen und gut polierfähigen Ilexholz gefertigt werden: Schirm- und Gehstöcke zum Beispiel.

Ilex-Zweig mit Beeren
Ilex-Busch im Schnee
Stamm einer Stechpalme

Streit an der Gartengrenze

Nachbars Äpfel ...

Das Justizministerium des Landes Nordrhein-Westfalen hat eine Broschüre zum Thema Rechtsprobleme an der Gartengrenze herausgeben, in der Fragen zu Pflanzabständen, Bodenerhöhungen, Laubüberhang, Laub etc. erörtert werden. Sie können diese Broschüre hier ansehen oder herunterladen:

Rechtsprobleme an der Gartengrenze

Aufhebung der Baumschutzsatzung

Der Rat der Stadt Detmold hat in seiner Sitzung am 18. Feb. 2016 die Aufhebung der "Satzung zum Schutz des Baumbestandes in der Stadt Detmold vom 17.09.2001" beschlossen.

Die Aufhebungssatzung zur Baumschutzsatzung ist am 23.02.2016 in einem Sonderdruck des Kreisblattes veröffentlicht worden. Sie tritt am 24.02.2016 in Kraft (§2 "Diese Satzung tritt am Tage nach ihrer Bekanntmachung in Kraft") Die Baumschutzsatzung ist daher ab dem 24.02.2016 außer Kraft.